Wer einmal seine Skispuren an den namenlosen Gipfeln Spitzbergens hinterlassen durfte, wird sein Leben lang von diesen fantastischen Eindrücken zehren. Auch 2025 haben wir die O...
Mitternachtstour auf den Nordmannviktinden
Begeistert schwärmen die Locals von dem Erlebnis und natürlich nehmen wir nur allzu gerne die Einladung unseres Freundes Ingar, einem waschechten Nordmann und gebürtiger Bewohner der Ortschaft Nordmannvik an, ihn auf seinen Hausberg, den Nordmannviktinden zu begleiten. Mit von der Partie sind noch ein lokaler Fotograf und der Leiter des Tourismusverbandes am Lyngenfjord.
Start um Acht Uhr Abends
Wir treffen uns um 20 Uhr am Ausgangspunkt der Tour und für den gewöhnlichen Mitteleuropäer fühlt es sich wirklich an wie 2 Uhr nachmittags, die Sonnenbrille gehört zur Grundausstattung. Unser Fotograf Jan hat schon eine halbe Stunde Vorsprung, denn er hat einiges an Fotoausrüstung mit im Gepäck. Voraussetzung für die Beobachtung dieses Ereignisses ist natürlich neben dem entsprechenden Wetter auch das richtige Timing. Für das perfekte Foto sollte man rechtzeitig den Gipfel oder den anvisierten Aussichtspunkt erreichen, um es wirklich genießen zu können. Dabei sind eine Daunenjacke und warme Handschuhe äußerst nützlich.
Die Mitternachtssonne am Horizont
Der Nordmannviktinden ist mit 1.355 Meter der höchste Gipfel auf der Ostseite des Fjords und es gibt keinen besseren Punkt, um das Spektakel zu beobachten. Öfters schon standen wir auf diesem wunderschönen Skiberg, allerdings noch nie zu dieser späten Uhrzeit. Nach ungefähr drei Stunden erreichen wir das Gipfelplateau und die Sonne hat bereits die typisch orange Färbung angenommen. Die Fotosession beginnt und eine viertel Stunde nach Mitternacht verschwindet die Sonne hinter dem Horizont.
Da wir erst den 13. Mai datieren kann man dieses Schauspiel nur aus erhöhter Position beobachten, unten am Fjord ist die Sonne schon seit gut einer Sunde nicht mehr zu sehen. Wir starten die Abfahrt und schwingen in dem weichen Licht direkt auf das Wasser zu. Ein unbeschreibliches Gefühl überkommt uns, alles fühlt sich so wunderbar leicht an und wir wünschen uns, dass diese Abfahrt nicht enden möge.
Døgnvill nennen die Norweger den Zustand dieser Euphorie, der ausgelöst wird, durch die 24 Stunden Tageslicht.
Als wir kurz nach 1 Uhr zu unserem Chalet zurückkehren ist von Müdigkeit keine Spur und wir kochen uns erst mal eine gute Portion Pasta. Schon bald kündigt sich der Sonnenaufgang an und sorgfältig dunkeln wir die Fenster ab bevor wir dann doch in den wohlverdienten Schlaf fallen.