
Wie verhält sich die Gruppe in einer Notfallsituation? Wir trainieren verschiedene Szenarien und Stresssituationen.
LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät)
Es gibt eine Anzahl von Herstellern und grundsätzlich sind alle auf dem Markt befindlichen Geräte, die original über den Sportfachhandel erworben wurden uneingeschränkt tauglich. Wir raten dringend davon ab, sich bei diesem überlebenswichtigen Ausrüstungsgegenstand auf dem Gebrauchtmarkt zu bedienen, denn zum einen sind die dort angebotenen, meist veralteten Geräte überteuert und müssen dann nach dem Kauf auf jeden Fall an den Hersteller zur Überprüfung und für ein Software-Update eingeschickt werden.
Lawinensonde
Sonden unterscheiden sich in Länge, Material und es gibt sie sogar mit einem eigenen Signalempfänger an der Sondenspitze. Eine ausreichende Länge liegt bei 3 Meter, wenn die Verschüttungstiefe darüber (tiefer) liegt, wird es für einen Sondentreffer und die Kameraden Rettung schwierig. Die meisten Sonden sind, ähnlich einem Zeltgestänge zum Zusammenstecken, das möglichst schnell über eine im Rohr verlaufende Schnur erreicht wird. Es gibt Sonden aus Metall oder Carbon.
Lawinenschaufel
Bei der Auswahl der Schaufel sollte man auf ein stabiles Schaufelblatt aus Metall und einen genügend langen, ausziehbaren Teleskop Schaft achten, um vernünftig damit arbeiten zu können. Manche Modelle lassen sich auch als eine Art Pickel Haue (Räumfunktion) umbauen, d.h. das Blatt kann im 90° Winkel am Schaft angebracht werden. Ähnlich wie die Suche mit dem LVS gibt es auch eine Schaufeltaktik, die geübt sein will.
1. Hilfe
Natürlich brauchen wir ein 1. Hilfe Set. Einer der wichtigsten Gegenstände nach dem Freilegen des Verschütteten ist eine Rettungsdecke und ein Biwaksack. Es muss mit allen Mitteln versucht werden das Lawinenopfer vor weiterer Unterkühlung zu schützen.
Moderne LVS-Geräte arbeiten digital und sind mit drei Antennen ausgestattet. Sie führen dich intuitiv zum Verschütteten, indem du nur einem Richtungspfeil und einer Distanzanzeige folgen musst. Eine Markierfunktion beschleunigt die Suche bei einer Mehrfachverschüttung.
Jeder Hersteller bietet Basis Modelle mit den notwendigen Grundfunktionen, sowie "Profi"- Modelle mit Sonderfunktionen, wie Gruppencheck oder einem Hangneigungsmesser an. Alle Hersteller setzten besonders auf eine Verbesserung der Sendeleistung und auf eine intuitive Bedienung der Geräte. Das Gewicht liegt ca. zwischen 150 und 250 Gramm. Die maximale Suchstreifenbreite zwischen 40 und 70 Meter.
Gewichtsfreaks werden wahrscheinlich zu Carbon greifen, wobei der Gewichtsunterschied zum Aluminium deutlich weniger ausmacht wie der beim Preis. Zur Länge ist es schwer eine wirkliche Empfehlung abzugeben. 260 cm sollte es schon sein, danach gibt es in 20 cm Schritten Längen bis über 300 cm. Fast alle Sonden sind sogenannte Wurfsonden mit einem Schnellverschluss, damit ist ein Aufbau in sekundenschnelle möglich. Eine besondere Sonde ist die I-probe von Pips, die über ein zusätzliches Empfangsteil in der Sondenspitze verfügt und so die Punktortung beschleunigt und erleichtert.
Heute sind alle Lawinenschaufeln aus Metall, Plastik ist zwar leichter, ist aber auf Grund mangelnder Stabilität ungeeignet. Je nach Modell wiegt eine Schaufel zwischen 600 und 850 Gramm. Wichtig ist die Länge des Stiels und die Form des Griffs. Es gibt eine D- oder T-Form, am besten probierst du aus, welche Schaftform dir angenehm in der Hand liegt. Sehr zu empfehlen sind Schaufeln, die über eine sogenannte Räumfunktion verfügen, so kann man im Team effekiver zusammenarbeiten. Einige Schaufelstiele können auch als Eispickel umgebaut werden, so dass auf Hochtouren nochmals Gewicht gespart werden kann.
Spätestens, wenn du dann mit Freunden oder deinem Partner eigenständige Unternehmungen im winterlichen Gebirge planst, solltest du deine eigene Ausrüstung besitzten und mit dieser umgehen können. Bei einem Lawinenkurs lernst du, wie du bei einem Lawinenabgang richtig reagierst. Durch anschließendes regelmäßiges Üben hälst du dich fit für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall.
Um sich ein Bild des Schneedeckenaufbaus in einem bestimmten Gebiet oder Einzelhang zu machen ist es notwendig in die Schneedecke hinein zu graben und ein Schneeprofil aufzunehmen. Die darin enthaltenen Informationen sind ein Baustein bei der Beurteilung der Lawinenlage.
Mehr zur Schneedeckenuntersuchung und Stabilitätstest erfährts du in unseren Lawinenkursen für Fortgeschrittene.