Eine bewegte Geschichte
Die „Framstig“ blickt auf eine lange und abwechslungsreiche Geschichte zurück. Ihre Reise begann 1914 in der kleinen Küstenstadt Risør in Norwegen, wo sie zunächst als Frachtschiff Waren über die Fjorde transportierte. Sie wurde aus robustem Eichenholz gebaut und hatte ein Gewicht von 60 Tonnen. Schon bald nach ihrer Inbetriebnahme wurde ein einzelner Mast hinzugefügt, und sie begann als Fischereifahrzeug in den fischreichen Gewässern der Umgebung zu arbeiten.
Vom Frachtschiff zur Fähre
1920 wurde die „Framstig“ für 30.000 NOK verkauft und bei dieser Gelegenheit umgebaut. Sie erhielt ein Steuerhaus und einen Passagiersalon und trat ihre neue Aufgabe als Fähre an, die Passagiere und Milch – ein bei den Norwegern sehr beliebtes Gut – transportierte. Bereits ein Jahr später wechselte das Schiff erneut den Besitzer und ging an eine größere Fährgesellschaft. Der Überlieferung nach waren die Verhandlungen temperamentvoll, was der „Framstig“ den Spitznamen „Kaulå“ einbrachte, ein lokaler Ausdruck für Streit.
Nach den hitzigen Auseinandersetzungen kehrte jedoch Ruhe ein, und die „Framstig“ konnte in den nächsten 45 Jahren als Fähre erfolgreich ihre Arbeit fortsetzen.
Vom Fährschiff zum Fischtransporter und Eisbrecher
Während des Zweiten Weltkriegs, als deutsche Bomben auf Åndalsnes fielen, war die „Framstig“ das letzte Schiff, das den Hafen verließ. In den Jahren danach, als sich die Technik weiterentwickelte und neue Schiffe gebaut wurden, modernisierte die Reederei ihre Flotte schrittweise. Die „Framstig“ wurde vor allem für den Fischtransport zwischen den Häfen genutzt. Da im Winter die Fjorde oft von einer dicken Eisschicht bedeckt waren, wurde sie zusätzlich als Eisbrecher eingesetzt und konnte dabei bis zu 22 cm dickes Eis brechen!
Umbau zum Weltumsegler
In den folgenden Jahren wechselte die „Framstig“ mehrmals den Besitzer, bis sie sich 1971 während eines heftigen Sturms von der Ankerkette losriß und an Land gespült wurde. Das bedeutete das Ende ihrer Karriere als Transportschiff. Drei Jahre später wurde das vergessene Schiff von einer Gruppe Enthusiasten um den heutigen Eigner und Skipper Svein am Strand entdeckt und in einer beispiellosen Aktion wieder zum Leben erweckt.
Fünf Jahre harter Arbeit sollte der Umbau und die akribischer Restaurierung der „Framstig“ dauern, bevor sie bereit war, die Weltmeere zu erobern. Ausgestattet mit zwei Masten und neuen Segeln brach sie zu einer dreijährigen Weltumseglung über alle drei Ozeane auf.
Ski & Sail
Die Aura dieser außergewöhnlichen Reise sind noch heute zu spüren. Nach ihrer Rückkehr in den späten 80ern durchkreuzt die „Framstig“ die norwegischen Küsten und angenzende Meere und dient als gemütliche Basis und Stützpunkt für Skitouren, Angeltrips oder Segeltörns.
Das Leben auf einem historischen Schiff erinnert an eine Berghütte. Der Raum ist begrenzt und jeder Quadratzentimeter ist genutzt. Die Kajüten sind gemütlich ringsherum im Rumpf des Schiffs verteilt. Sie bestehen aus Einzelbetten, die mit einm Vorhang zum Innenraum hin abgeteilt sind.
Es steht eine Dusche und Toilette an Bord zur Verfügung. Aktuell findet wieder mal ein kleiner Umbau statt und es wird ab nächster Saison ein zweites Bad mit Toilette zur Verfügung stehen.
Zusätzlich nutzen wir externe sanitären Anlagen (Hafen, Besuch im Schwimmbad Åndalsnes, etc.)
Bei allen Skitourenwochen mit der Framstik gibt es ein Begleitfahrzeug, dass sich entweder im Hafen oder in der Nähe des jehweiileigen Ankerplatzes befindet und für Ausflüge an Land, bzw. als Zubringer für Skitouren dient.
Die Framstig ist ein zertifiziertes Passagierschiff und verfügt über alle erforderlichen Sicherheitsausrüstungen.
Das Schiff ist ca. 22 m lang und 6 m breit.